In Deutschland suchen jährlich tausende Menschen ohne Krankenversicherung Unterstützung bei Hilfsorganisationen und kirchlichen Einrichtungen. Dies betrifft in besonderem Maße Migrant:innen, die unter Armut, Obdachlosigkeit und fehlendem Versicherungsschutz leiden. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung wird durch Barrieren wie hohe Kosten, Sprachprobleme und bürokratische Hürden erschwert. Die Folgen der Nichtversicherung sind schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen durch verzögerte oder unzureichende medizinische Versorgung. Ehrenamtliche Organisationen in Deutschland engagieren sich, sind jedoch aufgrund begrenzter Ressourcen überlastet.

Im Rahmen dieser Abschlussarbeit wurden die Arbeitsprozesse ehrenamtlicher Organisationen im Raum Lübeck untersucht. Dabei wurde ein Kollaborationsportal konzipiert, dass sich an die zwei Hauptnutzer:innengruppen richtet: ehrenamtliche Helfer:innen und Leistungserbringer:innen, die Dienstleistungen für unversicherte Patienten erbringen. Das Portal soll die administrativen Herausforderungen der Organisationen verringern und Versorgungsprozesse strukturieren. Der entwickelte High-Fidelity-Prototyp wurde in Zusammenarbeit mit den Akteur:innen erprobt, wobei die positiven Rückmeldungen das Potenzial dieses Ansatzes unterstreichen. Das digitale Portal könnte einen ersten Schritt zur Verbesserung der Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung darstellen.