SmartAssist

Ziel des Projekts SmartAssist ist die Schaffung einer Plattform, welche zur Unterstützung des altersgerechten autonomen Lebens dienen soll. Anstelle einer frühzeitigen Einweisung in ein Heim, in dem eine dauerhafte Überwachung geleistet wird, soll eine bedarfsorientierte Betreuung alter Menschen durch Paten erfolgen. Solche Patenschaften können Freunde, Verwandte, Bekannte und Nachbarn ebenso wie kommerzielle Dienstleister übernehmen.

Der im Projekt verfolgte Ansatz sieht den Einsatz von Sensoren im häuslichen Umfeld vor, die als Basis für die Erkennung dieser gesundheitsrelevanten Zustände auf einem Internet-basierten Serviceportal dienen. Ausgehend von dem Portal erfolgt dann die automatische Benachrichtigung der Paten. So wird dieses Portal zu einem Marktplatz für eine Vielzahl von unterschiedlichen Diensten und Anwendungen rund um das Thema "Assisted Living", der auch Drittanbietern offen steht. Als weitere Unterstützungskomponente wird eine Systemarchitektur geschaffen, welche die Entwicklung von Assistenzanwendungen auf Geräten (wie etwa Mobiltelefonen) unter Anbindung an die Serviceplattform ermöglicht.

Das Teilvorhaben des Instituts für Telematik befasst sich mit der Konzeption und Entwicklung des internetbasierten Service-Portals sowie der Kommunikation des Portals mit den Sensorkomponenten und Mobilgeräten. Des Weiteren befasst sich das Institut für Telematik mit der Implementierung der Diensteplattform, welche Basisdienste zur Verfügung stellt und die Einbindung externer Dienste von Drittanbietern unter Gewährleistung des Datenschutzes der Kunden ermöglicht. Hierfür werden sichere Mechanismen zur Authentifizierung und Autorisierung in die Diensteplattform integriert und diese um Konzept der "Service Oriented Archi-tecture" (SOA) erweitert.

Ansprechpartner

Projektpartner

Das Projekt SmartAssist wird gemeinsam von den folgenden Partnern bearbeitet:

SmartAssist wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 16KT0942 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.

Themengebiet und Hintergrund

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird sich der Anteil an pflegebedürftigen Menschen in Deutschland in den kommenden 20 Jahren um 58% erhöhen. Dieser durch die Überalterung der Gesellschaft hervorgerufene Effekt stellt eine organisatorische und vor allem finanzielle Herausforderung für das Gesundheitssystem und die Altenpflege dar. Die Zunahme der pflegebedürftigen Menschen verursacht nicht nur steigende Kosten, sondern geht auch einher mit einer sinkenden Zahl erwerbstätiger und pflegender Menschen. Von dieser Entwicklung sind neben Deutschland auch viele andere Länder betroffen - vor allem in Asien und Europa. Durch AAL-Technologien soll hierbei eine bedarfsorientierte Betreuung in der eigenen Wohnung durch Privatpersonen im sozialen Netzwerk sowie kommerzielle Dienstleister als Alternative zur Einweisung in ein Pflegeheim ermöglicht werden.

Ambient Assisted Living (AAL) beschäftigt sich mit Technologien zur Erhöhung der Lebensqualität und Sicherheit älterer Menschen. Das Projekt SmartAssist, welches am Institut für Telematik bearbeitet wird, verwendet hierfür dein drahtloses Sensornetz (WSN) im häuslichen Umfeld sowie eine Mobilkomponente (Android) zur Erkennung von gesundheitsrelevanten Zuständen. Das SmartAssist Serviceportal basiert auf dem Content-Management-System Drupal 6 mit zusätzlichen Modulen zur Zugriffskontrolle und Barrierefreiheit. Über das Portal haben Familienangehörige, Pflegedienste oder der Hausarzt Zugriff auf die vom Benutzer freigegebenen Sensordaten und deren Auswertungen sowie die persönlichen Informationen wie Name, Alter und Anschrift.

Darüber hinaus dient das Portal als Marktplatz für eine Vielzahl von unterschiedlichen Diensten und Anwendungen rund um das Thema Assisted Living, der auch Drittanbietern offen steht und zur Attraktivität und Finanzierung des Systems beiträgt. Damit externe Anbieter solche Dienstleistungen für den Benutzer erbringen können, müssen die Anbieter einerseits über eine Schnittstelle auf die im Portal über den Benutzer gespeicherten Informationen und Sensorwerte zugreifen können. Andererseits soll auch die direkte Integration und Darstellung dieser Dienstleistungen innerhalb des Serviceportals ermöglicht werden und es müssen Vorkehrungen getroffen werden, welche den Benutzern die Kontrolle über den Zugriff auf ihre Daten gewährleisten und den unberechtigten Zugriff verhindern.

In SmartAssist wird hierfür die OpenSocial API verwendet, welche eine REST-basierende WebService Schnittstelle für den externen Zugriff auf die Personendaten innerhalb des sozialen Netzwerkes definiert und durch sogenannte OpenSocial Gadgets die Möglichkeit zur Integration von externen Dienstleistungen in das Portal bietet. OpenSocial wird unter anderem von den drei großen deutschen VZ Netzwerken (MeinVZ, StudiVZ, SchülerVZ) sowie von iGoogle, XING und MySpace verwendet, so dass bereits eine Vielzahl von Anwendungen für diese Plattform existiert und viele Entwickler Erfahrungen im Umgang mit dieser API sammeln konnten. Zur Integration der API in SmartAssist wird die OpenSocial Referenzimplementierung Apache Shindig 2.0 mit Erweiterungen zum Zugriff auf Sensorwerte verwendet.

Artikel und Informationen über SmartAssist

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